Arbeitsplatz Roter Arnold

Stadtwerke suchen Busfahrer und -fahrerinnen.

Über 160 Busfahrerinnen und Busfahrer bewegen den „Roten Arnold“ Tag und Nacht, an Werktagen, Wochenenden und Feiertagen durch ganz Konstanz. Sie bringen die Fahrgäste sicher ans Ziel. Doch der Busbetrieb der Stadtwerke stößt zunehmend an Grenzen, da er zu wenig Personal findet. Der allgemeine Mangel an Arbeitskräften führt dazu. „Mit den geburtenstarken Jahrgängen, die in den kommenden Jahren in den Ruhestand gehen, wird sich die Situation noch einmal verschärfen“, sagt Betriebsleiter Ralph Stöhr.

In Konstanz kommt noch das Wohnungsproblem dazu. Bis zum Jahresende suchen die Stadtwerke noch rund zehn Fahrerrinnen und Fahrer. Für den ganzen Busbetrieb ist dies eine große Herausforderung. Ralph Stöhr: „Es ist mittlerweile keine Selbstverständlichkeit mehr, dass jeder Bus tatsächlich fährt.“ Der sehr dichte Takt in Konstanz erfordere viele Fahrzeuge und dementsprechend viele Frauen und Männer, die am Steuer sitzen. „Es ist für uns nahezu jeden Tag ein riesiger Aufwand, um alle Fahrzeuge zu besetzen“, sagt der Betriebsleiter. Es sei für alle Busunternehmen zunehmend schwieriger, Personal zu finden. So seien in anderen deutschen Städten die Busfahrpläne schon auf bis zu 70 Prozent heruntergefahren worden. Die Stadtwerke Konstanz konnten das Angebot bisher nahezu vollständig aufrecht erhalten. 

Roter Mercedes Benz Citaro Gelenkbus steht auf dem Gelände Stadtwerke Konstanz
Bild: Stadtwerke Konstanz

Der Busbetrieb ist bemüht, die offenen Stellen möglichst schnell zu besetzen. Interessierte sind jederzeit willkom­men. Schließlich wollen die Stadtwerke zum Beispiel den Familienmüttern und -vätern auch einen Urlaub in der Ferienzeit ermöglichen – dies ist aber nur möglich, wenn genug Personal zur Verfügung steht. „Unsere Gesellschaft wird lernen müssen, mit dem allgegenwärtigen Personal­mangel umzugehen. Leider ist dieser in unserer Branche unmittelbar für die Kundinnen und Kunden spürbar.“, so Ralph Stöhr. Er denkt auch daran, zunehmend Arbeits­kräfte aus anderen Ländern anzuwerben. Der Betrieb hilft zum Beispiel schon dabei, Sprachbarrieren zu überwinden: Er bietet kostenlose, fachspezifische Deutschkurse bei inlingua an.

Busfahren bei den Stadtwerken ist ein attraktiver Beruf. Vorteile sind der moderne Fuhrpark mit zunehmend elek­trisch betriebenen Bussen, Tariflöhne und überdurch­schnittliche Sozialleistungen, die Kostenübernahme bei Fortbildungen und der Dienstkleidung sowie verlässliche Arbeitszeiten. Nach Feierabend müssen sich die Bus­fahrerinnen und Busfahrer nicht mehr um den Bus küm­mern: Sie geben nach dem Dienst den Schlüssel ab. Die Mit-arbeitenden der Werkstatt und des Tankdienstes übernehmen das Betanken, Reinigen und alles Weitere rund um die Fahrzeuge.

Aktuell werden in einer Kampagne deutschlandweit „Lieb­lings-busfahrerinnen und Lieblingsbusfahrer“ gesucht. Damit soll auch gezeigt werden, dass Menschen die Fahrzeuge steuern. Dies betont auch Stephan Grumbt, ehrenamtlicher Behinderten-beauftragter der Stadt Konstanz. Er wirbt für Verständnis der Fahrgäste, da das Steuern eines Busses anspruchsvoll ist. Das kann Ralph Stöhr bestätigen: „Es ist wichtig, den Verkehr immer im Auge zu behalten.“ Daher komme es vor, dass die Fahrerin oder der Fahrer gar nicht alles mitbekommt, was während der Fahrt im Bus passiert. Die Mitarbeitenden seien natürlich aufmerksam, aber man dürfe in diesem Punkt nicht zu hohe Erwartungen haben.

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