Warum gibt es in Konstanz kein 1-Euro-Ticket?

Konstanzer Fragen – Wir haben Antworten

Konstanz, 13. Januar 2024.

Der Stadtbus knüpft 2024 voraussichtlich an die Fahrgastzahlen vor Corona an und plant mit rund 14 Mio. Fahrten. Führt man das 1-Euro-Ticket auch in Konstanz ein, vergünstigen sich die Preise für Bestandskunden, etwa für die Einzelfahrt, Kurzstrecke, Tageskarte oder die Mehrfahrtenkarten.

Dadurch entstehen Mindereinnahmen von rund 3 Mio. Euro. Hinzu kommen Mindereinnahmen von rund 2,3 Mio. Euro aus Wanderungsbewegungen aus den Zeitkarten: Nutzer*innen von Zeitkarten würden teilweise auf ein 1-Euro-Ticket umsteigen.

Zwei rot eingekreiste, miteinander verbundene Illustrationen. In der einen ist ein Bussymbol und in der anderen ein Nachhaltigkeitssymbol.

Betriebswirtschaftliche Hochrechnung

Erfahrungen aus anderen Städten zeigen, dass die Einführung eines 1-Euro-Tickets die Nachfrage insbesondere auf bereits gut genutzten Linien erhöht.

Bei einer Nachfragesteigerung ab circa 10 % kommen zusätzliche Buskapazitäten zum Einsatz, welche die Kosten entsprechend erhöhen. Mindereinnahmen von 5,3 Mio. Euro sowie zusätzliche Buseinsatzkosten stehen Mehreinnahmen von circa 1,4 Mio. Euro bei bspw. 10 % höherer Nachfrage gegenüber.

Das Defizit des Busbetriebes von 5,9 Mio. Euro (2023) steigt damit um weitere 4 bis 6 Mio. Euro auf rund 10 bis 12 Mio. Euro jährlich. Dies ist im Kontext von für Stammkunden bereits sehr attraktiven Ticketpreisen zu bewerten. Für diese gibt es das 49 Euro-Ticket (1,63 Euro/Tag) mit einer deutschlandweiten Nutzungsmöglichkeit bzw. für Schülerinnen und Schüler das 365 Euro-Ticket (1 Euro/ Tag) für eine landesweite Nutzung.