Schwaketenbad spart mit PV-Speicher aus Konstanz   

Konstanz, 13. Mai 2025.

Ein besonders effizienter Batteriespeicher speichert seit kurzem überschüssigen Strom aus der großen Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Schwaketenbades. „Im April haben wir im Vergleich zum Vorjahr den Bezug von Strom aus dem Netz so deutlich gesenkt“, sagt Betriebsleiter Roland Lohr. Der Batteriespeicher stammt vom Konstanzer Unternehmen RCT Power GmbH. Dessen Fachleute freuen sich über die guten Zahlen: „Das ist für uns ein kleines Vorzeigeprojekt, wie man Solarstrom kundendienlich und vor allem netzdienlich machen kann“, sagt Dr. Eric Rüland, Vizepräsident Sales und Products bei RCT Hydrogen. Der Netzbezug des Schwaketenbades betrug zum Beispiel am 8. April 2025 nur 43 Kilowattstunden (KWh). Ein Jahr zuvor waren es am 8. April 1363 KWh. Im gesamten April waren es 5.543 kWh, im April 2024 dagegen noch 25.873 kWh. Mit Speicher wurde der Zukauf von Strom also um rund  80 Prozent reduziert.

Um den Verbrauch zu steuern und vor allem die Kosten zu senken, suchte die Bädergesellschaft (BGK) nach einer Lösung. Und sie wurde in Konstanz fündig, was Roland Lohr und Geschäftsführer Julian Meser sehr freut. Der kompakte Batteriespeicher von RCT speichert den überschüssigen Strom aus der großen Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Bades und aus dem Blockheizkraftwerk (BHKW). Der Solarstrom fließt überwiegend in das Gebäude, der Überschuss ging vor dem Einsatz des Speichers in das Netz. Dies wollte die BGK aber vermeiden, da der finanzielle Ertrag für das Einspeisen gering ist und im Gegenzug bei höherem Bedarf Strom eingekauft werden muss. „Alles, was über den Speicher läuft und von dort ins Haus fließt, müssen wir nicht beziehen“, erläutert Roland Lohr. Insgesamt wurden im April rund 20.000 KWh im Vergleich zum Vorjahr eingespart. So werden sich die Kosten für den Batteriespeicher in Höhe von rund 80.000 Euro nach den bisherigen Erfahrungen schon in drei  Jahren amortisiert haben.     

Bei RCT Power ist man vom Projekt mit der Kombination von Photovoltaik, BHKW und Speicher begeistert. Geschäftsführer Thomas Hauser: „Das in Konstanz umzusetzen, ist sehr schön für uns.“ Das Unternehmen wurde 2015 gegründet und hat heute in Konstanz rund 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Weltweit hat die Unternehmensgruppe rund 500 Mitarbeitende.   

„Den Eigenverbrauch können wir optimieren und zugleich unseren ökologischen Fußabdruck geringer halten“, berichtet Roland Lohr. Es ist auch für ihn ein Vorzeigeprojekt, da er kein Schwimmbad in Deutschland kennt, das diese Technik nutzt. Für die energieintensiven Einrichtungen sieht Philipp Turinsky von RCT Power entsprechendes Potenzial: „Solch ein Projekt wie im Schwaketenbad zeigt, dass ein Bad sehr energieeffizient sein kann.“  

Nach den Erfahrungen der ersten Monate schauen die Fachleute nun, wo noch nachgebessert werden kann. Auf lange Sicht ist für die BGK ein zweiter Batteriespeicher denkbar.    

Der simulierte Energiebedarf vor dem Bau des Schwaketenbades ergab 1.360 Megawattstunden (MWh) für Strom und 2.900 MWh für Wärme bei 270.000 Badegästen im Jahr. 2023, dem ersten vollen Betriebsjahr, waren es schließlich weniger: 1.290 MWh Strom und 2.440 MWh Wärme bei 307.000 Besucherinnen und Besuchern. 2024 waren es sogar 328.000 Badegäste, aber ein Verbrauch von nur 1.180 MWh Strom und 2.320 MWh Wärme. Durch verschiedene Maßnahmen konnte insbesondere der Stromverbrauch gesenkt werden.

 

Vor dem kompakten Batteriespeicher des Konstanzer Unternehmens RCT Power GmbH: (von links) Philipp Turinsky (RCT), BGK-Geschäftsführer Julian Meser, Roland Lohr (Betriebsleiter Schwaketenbad), Thomas Hauser (RCT) und Dr. Eric Rüland (RCT). Der Speicher hilft, im Schwaketenbad Kosten zu sparen. Foto: Bädergesellschaft Konstanz