Kippen erlaubt? Tipps zum richtigen Lüften
Wer in den eigenen vier Wänden nicht ausreichend lüftet, riskiert Feuchteschäden und Schimmel. Das kostet nicht nur Geld und Nerven bei der Behebung, sondern birgt auch ein echtes Gesundheitsrisiko.
Wie richtig gelüftet wird, hängt unter anderem von der Raumnutzung ab. Aber keine Sorge: Lüften ist keinesfalls kompliziert. Unsere Tipps zeigen, wie es es richtig geht.

Beispielsweise beim Duschen oder Kochen steigt die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen. Auch Zimmerpflanzen haben einen Einfluss darauf. Doch selbst wer selten Zuhause duscht oder kocht sollte regelmäßig lüften. Alleine deshalb, weil die verbrauchte Atemluft ersetzt werden muss.
Dort lüften, wo Feuchtigkeit entsteht
Grundsätzlich sollten Feuchtigkeit und Schadstoffe dort ins Freie gelangen, wo sie entstehen.
Bad und Küche
Durch Kochen und Duschen entstehen in Bad und Küche sogenannte Feuchtespitzen. Durch intensives Lüften sollte die feuchte Luft direkt den Weg nach draußen finden. Im Bad kann es zusätzlich helfen, nasse Wände und den Boden von Feuchtigkeit zu befreien. Gerade im Bad und in den kalten Jahreszeiten sollten die Heizkörperthermostate während des Lüftens geschlossen werden. Das spart Energie. Nach dem Lüften einfach wieder hochdrehen.

Wohnräume
In anderen Wohnräumen ist die Luftfeuchtigkeit meist geringer als in Küche und Bad. Allerdings sollten auch Wohn- und Schlafzimmer regelmäßig ausreichend gelüftet werden.
Befinden sich im Wohnzimmer sehr viele Pflanzen oder andere Feuchtequellen (Wäsche, Zimmerspringbrunnen), sollten Sie besonderen Wert auf regelmäßiges Lüften legen. Bei „dicker Luft“ oder Wassertropfen an den Fensterscheiben: Stoßlüften. Als Faustformel gilt: etwa alle zwei Stunden mindestens fünf Minuten lüften.
Im Schlafzimmer bestenfalls nach dem Aufwachen Fenster komplett öffnen. Wer nachts bei gekipptem Fenster schläft, sollte diese tagsüber schließen. Wird Wäsche in der Wohnung getrocknet, sollten auch diese Räume regelmäßig ordentlich gelüftet werden.
Keller
Kellerräume zeichnen sich meist durch dicke Wände aus. Gelangt an warmen Sommertagen feuchte Luft in den Keller, kann es schnell zu Feuchteschäden und Schimmel kommen. Deshalb sollten auch die Kellerräume regelmäßig gelüftet werden. Während das in den kalten Wintermonaten ständig möglich ist, sollte das Fenster im Sommer vor allem nachts oder in den frühen Morgenstunden geöffnet sein.

Richtig lüften – So geht's
- 5-10 Minuten Stoßlüften
- Fensterkippen vermeiden
- Gegenüberliegende Fenster oder Türen gleichzeitig öffnen (Durchzugslüften)
- Heizung während des Lüftens ausschalten
- Feuchte Räume (z.B. Küche, Bad) besonders gut lüften
Wenn es im Bad kein Tageslichtfenster gibt, sollte die Tür zu anderen geheizten Zimmern geöffnet und dort vermehrt gelüftet werden. So kann die feuchte Luft aus dem Bad über die anderen Räume entweichen.
Bau- und Sanierungsmaßnahmen
Durch Bau- und Sanierungsmaßnahmen steigt meist die Luftfeuchtigkeit im Innenraum. Gerade bei Putz-, Maler- oder Estricharbeiten muss deshalb ausgiebiger als sonst gelüftet werden. Auch im Neubau muss in den ersten beiden Jahren mehr gelüftet werden, als im Bestand.

Richtiges Dämmen unterstützt gutes Raumklima
Wärmedämmung spart Energiekosten, nicht aber das Lüften. Während der Luftaustausch in weniger gut gedämmten Gebäuden teilweise auch durch undichte Fenster oder Türen erfolgt, muss ein modern gedämmtes Gebäude sogar häufiger gelüftet werden.
Allerdings ist das Dämmen an dieser Stelle keinesfalls ein Nachteil. Neben einer geringeren Heizkostenbelastung sorgt eine effiziente Dämmung auch für warme Wände. So entsteht ganzjährig ein angenehmes Raumklima und Schimmel wird effektiv vorgebeugt.
Wir beraten Sie kompetent und unabhängig bei Ihrer Sanierung