Stadtwerke-Tag

Die Stadtwerke Konstanz verzeichnen bei der lokalen Energiewende große Fortschritte. Das Unternehmen investierte in den vergangenen Jahren rund 5,5 Millionen Euro in Projekte, die der strengen GSL-Zertifizierung unterliegen. GSL steht für Grüner Strom-Label. Die installierten Anlagen, vorwiegend Photovoltaik, haben eine Gesamtleistung von rund 1,4 MW (Megawatt) mit einer erwarteten Energielieferung von etwa 1,7 GWh (Gigawattstunden). Damit können rechnerisch etwa 650 Drei-Personen-Haushalte in der Stadt versorgt werden.
Kein Atom- und Graustrom mehr im Strommix
Mitarbeiter vom Grüner Strom Label e.V. und 25 Vertreter von süddeutschen Stadtwerken, Bürger-Energiegenossenschaften sowie Energiedienstleistern diskutierten beim „Stadtwerke-Tag“ im Energiewürfel der Stadtwerke Konstanz über aktuelle Entwicklungen. „Eben jährte sich das Atomreaktorunglück von Tschernobyl zum 31. Mal. Angesichts der dramatischen Ereignisse von damals und der Folgen ist es für uns als Stadtwerke Konstanz selbstverständlich, heute keinen Atomstrom und keinen Graustrom mehr im Strommix zu haben“, sagt Geschäftsführer Kuno Werner. Das Unternehmen bietet seinen Kunden zu 100 Prozent Ökostrom.
Lokale Projekte werden unterstützt
Die Stadtwerke Konstanz bieten seit dem Jahr 2000 GSL-Produkte an. Beim aktuellen regionalen Produkt SeeEnergie ÖkostromPlus zahlt der Haushaltskunde einen Aufschlag von 1 Cent pro kWh (Kilowattstunde). Mit diesen Förderbeiträgen der Kunden haben die Stadtwerke bis Ende 2016 über 550.000 Euro in erneuerbare Energien und Energieeffizienz vor Ort investiert. Unter anderem hat das Unternehmen lokale Projekte, wie Stromtankstellen, Energieunterricht in Kindergärten oder auch Förderprogramme für Heizungspumpen, Elektrofahrräder und für Kühlgeräte gemeinsam mit dem Caritas-Verband, unterstützt.
Beim Stadtwerke-Tag standen Themen rund um die erneuerbaren Energien im Mittelpunkt. Gordon Appel, Leiter Produktmanagement bei den Stadtwerken Konstanz, berichtete über das Konstanzer Mieterstrommodell, bei dem die Mieter von der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach und dem Blockheizkraftwerk (BHKW) im Keller profitieren. Weitere Themen waren Batteriespeicher als Produkte für Stadtwerke sowie die Erfahrungen mit Produkten und Dienstleistungen der Elektromobilität. Veranstalter war der Grüner Strom Label e.V. in Kooperation mit den Stadtwerken Konstanz und der VKU-Landesgruppe Baden-Württemberg (Verband kommunaler Unternehmen e.V.).
Info: Grüner Strom-Label
Es handelt sich um eine unabhängige Zertifizierung, der ein detaillierter Kriterienkatalog zu Grunde liegt. Das Grüner Strom-Label steht für 100 Prozent Ökostrom aus physikalischer Lieferung, das heißt die Strombeschaffung erfolgt komplett aus erneuerbaren Energien direkt beim Produzenten. Das Label „Grüner Strom“ garantiert zudem, dass der Strom-Anbieter einen festen Teil seiner Erlöse beispielsweise in den Ausbau erneuerbarer Energien steckt. Es ist das einzige Gütesiegel, das von führenden Umweltverbänden – unter anderem vom Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) und dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) – sowie Verbraucherverbänden empfohlen wird.