Unsere neuen Elektrobusse

Die Stadtwerke Konstanz haben sechs neue Elektrobusse angeschafft, die seit Anfang April 2022 die Busflotte unterstützen. Dies ist zugleich der Auftakt für den langfristigen Umbau unserer gesamten Busflotte. Unser Ziel ist es, dass der Rote Arnold bis zum Jahr 2035 zu großen Teilen elektrisch unterwegs ist. Deshalb werden wir künftig keine Dieselbusse mehr neu anschaffen, sondern auf Elektroantriebe setzen.
Damit werden wir nicht nur die Klimabilanz der Busse, sondern zugleich auch den Lärmschutz und dadurch die Lebensqualität für die Menschen in Konstanz verbessern. Das bedeutet, dass in Zukunft pro Jahr durchschnittlich vier neue E-Busse beschafft werden müssen.
Die neuen Elektrobusse für mehr Lebensqualität in Konstanz
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- Platz für 76 Fahrgäst*innen
- 30 Sitzplätze (6 Klappsitze)
- 12 m Länge, 3 Türen
- Reichweite min. 250 km pro Ladung
- Ladung mit 100% Ökostrom der Stadtwerke Konstanz
- Kobaltfreie Feststoffbatterie:
- Kapazität 441 kWh (davon 90 % nutzbar)
- Aufladung per Steckerladung mit CCS-Anschluss
- Ladeleistung von bis zu 80 kW mit Gleichstrom
- Ladezeit vier bis sechs Stunden
Fragen und Antworten
Was sind das für neue Elektrobusse?
Bei den neuen Elektrobussen handelt es sich um Mercedes-Benz eCitaro Standardbusse (12 Meter Länge) mit kobaltfreier Feststoffbatterie.
Auf welchen Linien werden die neuen Elektrobusse eingesetzt?
Wie viel Treibstoff sparen die Elektrobusse täglich ein?
Ausgehend von einer täglichen Gesamtfahrleistung der Elektrobusse von 1.340 Kilometern und einem Verbrauch von 44 Liter pro 100 km, spart jeder Bus rund 90 Liter Treibstoff pro Tag ein. Dadurch sollen pro Jahr mehr als 300 Tonnen CO2 eingespart werden
Welche Art Batterie wird eingesetzt und wie hoch ist die erwartete Lebensdauer?
Der französische Hersteller Blue Solutions ist der bislang einzige Hersteller von Feststoffakkus für Elektrofahrzeuge in industriellem Maßstab und beliefert unter anderem Fahrzeughersteller wie Daimler AG, welche diese Batterien in ihren Elektrobussen verbaut. Die selbst entwickelte Lithium-Metall-Polymer (LMP)-Batterie, die bereits im Jahr 2012 Marktreife erreicht hatte, enthalte weder Kobalt noch Nickel, sondern Kupfer, Aluminium, Lithium, Polymere, ein Lithiumsalz, Eisenphosphat und Kohlenstoff.
Die maximale Speicherkapazität der Batterie soll für bis zu 4.000 Ladezyklen verfügbar sein. Dies ergibt eine rechnerische Laufleistung von einer Millionen Kilometern. Somit können wir davon ausgehen, dass während der Lebensdauer des Busses kein Ersatz der Antriebsbatterie notwendig werden wird.
Wie funktioniert das Laden der Elektrobusse?
Die Aufladung der Batterien erfolgt per Steckerladung über Nacht im Fahrzeugdepot auf unserem Betriebsgelände. Hierbei kommt ebenfalls die Technik zum Einsatz, welche auch beim Schnellladen von Elektroautos verwendet wird. Über einen sogenannten CCS-Anschluss wird mit einer Leistung von bis zu 80 kW die Antriebsbatterie mit Gleichstrom geladen. Jeder Bus hat dafür an seinem Stellplatz einen separaten Ladeanschluss.
Die Netto-Nachladezeit beträgt, je nach Restkapazität in der Batterie, vier bis sechs Stunden. Kurz vor Betriebsbeginn werden die Fahrzeuge vorkonditioniert, d.h. im Sommer gekühlt bzw. im Winter geheizt. Dies schont zum Einen die Batterie und erhöht die Reichweite des Busses, sorgt zum Anderen aber auch für deutlich mehr Komfort für unsere Fahrgäste und das Fahrpersonal.
Welche Veränderungen bringen die Elektrobusse für Konstanz?
Die Elektrobusse sind in vielerlei Hinsicht ein Gewinn für die Stadt und ihre Bewohner*innen. Durch den Einsatz umweltfreundlicher Fahrzeuge werden der Schadstoff-Ausstoß in der Stadt reduziert und die Ressourcen der jetzigen und der folgenden Generationen geschont. Vor allem tragen die neuen Busse zum Lärmschutz in der Altstadt und in den Wohngebieten bei.
Warum fiel die Entscheidung auf den Kauf von batterieelektrischen Bussen?
Der Entscheidung den ÖPNV in Konstanz schrittweise umzustellen ist ein umfangreicher Planungsprozess vorausgegangen. Hierbei steht das Ziel, Busse mit einer neuen Antriebstechnologie einzusetzen, welche es ermöglicht, im stark von Emissionen belasteten Innenstadtbereich und anderen sensiblen Streckenabschnitten lokal emissionsfrei zu fahren, stets im Fokus. Ebenso von Bedeutung war die Realisierbarkeit des Projektes hinsichtlich der zu errichtenden Infrastruktur und notwendigen Ressourcen.
Die Erdgastechnologie wurde ausgeschlossen, da sie trotz geringerer lokaler Emissionen auf fossile oder sehr wertvolle Biomasseressourcen zurückgreift.
Die zweite in Frage kommende Technologie: Wasserstoff und Brennstoffzelle hat nach Experteneinschätzung noch keine ausreichende Marktreife und wäre hinsichtlich Anschaffung und Betrieb wesentlich kostenintensiver als die batterieelektrischen Busse.
Wie ist der aktuelle Stand zum Umstieg auf Elektrobusse in Deutschland?
Weiterführende Informationen entnehmen Sie dem aktuellen E-Bus-Radar der PricewaterhouseCoopers GmbH.