Gut für Heizung, Tank und Klima: Unser Bio-Erdgas
Kennen Sie die großen, runden meist grünen Behälter, die häufig von der Straße aus in der Nähe von Bauernhöfen zu sehen sind? Darin entsteht aus den Resten von Pflanzen, Abfällen und nachwachsenden Rohstoffen Biogas. Und zwar durch Vergärung, der sogenannten Fermentierung.
Die Einspeisung des Biogases in das allgemeine Gasnetz ist jedoch aus Qualitätsgründen nicht sofort möglich. Häufig wird es in direkt angeschlossenen Blockheizkraftwerken (BHKW) in Strom oder Wärme umgewandelt. Alternativ kann das erzeugte Biogas gereinigt werden: Nach dem Entzug unerwünschter Begleitstoffe hat es die gleichen Eigenschaften wie fossiles Erdgas und kann ins Gasnetz eingespeist werden. Das gereinigte Biogas wird dann als Bio-Erdgas bezeichnet.
So setzt sich Bio-Erdgas zusammen
Je nachdem welche Gärstoffe bei der Erzeugung von Biogas aus der Biomasse eingesetzt werden und wie der genaue chemische Prozess der Vergärung erfolgt, kann die Zusammensetzung des fertigen Bio-Erdgas sehr unterschiedlich sein.
Generell besteht Bio-Erdgas jedoch aus einem Gemisch aus Methan und Kohlendioxid, das darüber hinaus Sauerstoff, Stickstoff, Ammoniak, Schwefelwasserstoff und Wasserstoff beinhaltet.
Der Anteil von Methan ist für die Effizienz des Bio-Erdgases entscheidend. Je mehr Methan im Gasgemisch vorhanden ist, desto energiereicher ist das Gas.
Klimaneutral, unabhängig, witterungsbeständig
Bio-Erdgas wird im Gegensatz zu konventionell erzeugtem Erdgas umweltschonend gewonnen. Das liegt daran, dass die in den Biogasanlagen verwerteten Stoffe das später bei der Verbrennung des Gases ausgestoßene klimaschädliche CO2 zuvor bereits aus der Luft aufgenommen haben.
Darüber hinaus kam, nicht zuletzt durch den Krieg in der Ukraine, eine Debatte über den Abbau von Abhängigkeiten beim deutschen Erdgasbezug auf. Biogasanlagen verbessern die nationale Energieunabhängigkeit und verhindern ganz nebenbei unnötig lange Transportwege; ein weiterer Weg, den CO2-Ausstoß zu verringern.
Dabei ist die Erzeugung von Biogas vollständig unabhängig von äußeren Witterungsbedingungen.
Unsere Bio-Erdgastarife
Derzeit bieten wir für Neukundinnen und Neukunden zwei unterschiedliche Biogas-Tarife an. In beiden Tarifen liefern wir 10 Prozent Biogas. Die restlichen 90 Prozent werden klassisch erzeugt.
Mit dem Tarif SeeEnergie BiogasPlus Online kompensieren wir allerdings den CO2-Ausstoß vollständig. Darüber hinaus unterstützen wir mit jeder von verbrauchten Kilowattstunde ein offizielles UN-Klimaschutzprojekt zur Reduktion von klimaschädlichen Treibhausgasemissionen.
Mit beiden Tarifen werden die Anforderungen des EWärmeG (in Kombination mit weiteren Maßnahmen) erfüllt.
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Problem: Begrenzte Flächennutzung
Biogasanlagen haben jedoch auch einen Haken, der immer wieder für Kritik sorgt: Vor allem in landwirtschaftlichen Anlagen werden meist Energiepflanzen zu Biogas vergoren. Häufig wird dabei Mais eingesetzt, der sich besonders gut zur Vergärung eignet und einen hohen Methangehalt aufweist.
Durch den Anbau von Energiepflanzen für die Erzeugung von Biogas stehen gleichermaßen weniger Flächen für die Nahrungsmittelproduktion und den Schutz von Ökosystemen zur Verfügung.
Verstärkt wird dieser Effekt, da Produktion von Pflanzen für die Biogas-Erzeugung wirtschaftlich lohnender ist, als die von Lebensmitteln. Dadurch ergibt sich meist ein Interessenkonflikt mit dem Nachteil für die nationale Produktion von wesentlichen Erzeugnissen für die Lebensmittelindustrie .
Bio-Erdgas — auch im Tank
In unserer Erdgas-Tankstelle in der Max-Stromeyer-Straße 21a wird zu 100 Prozent Bio-Erdgas gezapft. Das getankte Gas wird ausschließlich aus organischen Rest- und Abfallstoffen gewonnen und bietet damit eine echte klimaneutrale Alternative zu Benzin und Diesel.
Studien belegen, dass der gesamte Treibhausgas-Ausstoß des Verkehrssektors durch den Einsatz von 100 Prozent Bio-Erdgas um bis zu 97 Prozent gesenkt werden könnte. Dabei macht das Tanken neben einem guten Gewissen auch noch Spaß. Denn mit Bio-Erdgas im Tank fährt es sich deutlich günstiger als mit den bestehenden Alternativen.